Zusammen mit Peter Baumann gewann Sophie Ertl 2016 beim 3. Steirischen Hackbrett-Wettbewerb. Beide lieferten sich ein Kopf an Kopf-Rennen.

Wieso hast du beschlossen, dieses Instrument zu lernen?

Damals mit 6 Jahren habe ich mich gemeinsam mit meinen Eltern entschieden das Steirische Hackbrett in der Musikschule zu erlernen. Mein Bruder Heinrich, der mich beim Steirischen Hackbrettwettbewerb begleitet hat,  ging schon vor mir in die Musikschule und spielte dort die Steirische Harmonika. Da das Hackbrett als Begleitinstrument super zu Harmonika passt und auch als Soloinstrument einzigartig klingt, habe ich mich dazu entschlossen dieses Instrument zu lernen

Was gefällt dir an diesem Instrument?

Das Hackbrett, mit seinem einzigartigen Klang, gibt uns Musikerinnen und Musiker die Möglichkeit von modernen Liedern bis hin zur Volksmusik fast alles zu spielen. Auch als Begleitinstrument kommt bei mir das Hackbrett sehr viel in Einsatz und die Leute, die mir beim Spielen zusehen, sind immer fasziniert und fragen mich dann: „Sophie, wie schaffst du es, dass du so schnell spielst und trotzdem die Saiten triffst? Wie lang brauchst du um dieses Instrument zu stimmen? Wie viele Saiten hat dieses Instrument eigentlich?“

Welche Erinnerungen hast du an deine Teilnahme am Steirischen Hackbrettwettbewerb?

Der ganze Tag am Steiermarkhof war ein einmaliges Erlebnis. Ich werde es nie vergessen, als Sepp Loibner den Punktegleichstand von Peter Baumann und mir verkündete und wir alle nicht wussten, wer jetzt gewonnen hat, ob wir beide gewonnen haben oder wir noch einmal spielen mussten. Auch die Bewertung von der Jury war für mich eine große Aufregung.

Für mich war es eine große Ehre vor der Jury und einem tollem Publikum mein Programm zu präsentieren. Ich werde es nie vergessen, wie das Ergebnis über den Sieg verkündet wurde und meine ganzen Familie, Freunde, Lehrerin und Bekannten aufgestanden sind und gejubelt haben. Das war ein wunderbarer Moment.  

Was war deine Motivation, daran teilnehmen zu wollen?

Meine Motivation, beim Steirischen Hackbrettwettbewerb teilnehmen zu wollen, war meine liebe Lehrerin Elke Margetich und meine Familie, die mich immer wieder motiviert und mir positiv zugesprochen hat. Außerdem wollte ich einmal beim Wettbewerb mitmachen und vor einer Jury mein Bestes geben, damit ich mir von erfahrenen Musikerinnen und Musikern ein Feedback holen kann.

Wie hast du dich auf diesen Wettbewerb vorbereitet?

Gemeinsam mit meiner Musikschullehrerin Elke Margetich habe ich schon im Winter angefangen ein paar Stücke in die engere Auswahl zu nehmen, um zu schauen welche am besten für den Steirischen Hackbrettwettbewerb passen würden. Natürlich habe ich dann mehr und genauer geübt, auf meine Spieltechnik geachtet und mich gefragt: Wie könnte ich dieses Stück so spielen, dass es beim Publikum hängen bleibt und sich die Leute denken: „Wow, das war wirklich toll!“

Was ist dir besonders in Erinnerung geblieben?

Peter Baumann und ich hatten beim Finale einen Punktegleichstand. Keiner wusste, wer jetzt die Gewinnerin oder der Gewinner ist. Der Jury entschied sich dafür, dass wir beide noch ein drittes Stück spielen sollten und anhand dieser Leistung die Gewinnerin bzw. der Gewinner des Steirischen Hackbrettwettbewerbs 2016  ermittelt wird. Natürlich haben wir in den vergangenen Woche für das Finale nur die zwei Stücke geprobt und perfektioniert. Zum Glück spielten wir, sprich mein Bruder Heinrich und die Gitarristen Christina Bischof in unserer Musikgruppe „Die Jungen Oberkurzheimer“ und darum war es für uns kein Problem, ein weiteres Stück zu spielen. Jedoch war es eine große Überraschung für uns, da wir dieses Stück vorher nicht intensiv geprobt haben. Plötzlich erhebte sich jedoch aus dem Publikum  der bekannte Hackbrettbauer Herbert Rust und verkündete uns, dass er zwei Hackbretter an Peter und mich sponsern würde. Diesen unglaublichen Moment der Freude, werde ich bestimmt nie vergessen.

Wie hast du die Aufzeichnung durch den ORF empfunden?

Ich war total nervös, da ich vorher in meinen Leben noch die eine Aufzeichnung für das Radio oder das Fernsehen hatte. Bei der Tonprobe vor dem Wettbewerb war ich von den vielen Kabeln am Boden, den Lautsprechern und den Mirkos am Hackbrett ein bisschen irritiert. Jedoch habe ich mich auf mein Spiel konzentriert und schlussendlich hat alles gut geklappt. Es war total spannend zu sehen, wie eine Aufnahme funktioniert, was es ausmacht, wenn ein Mikrofon nur ein paar Zentimeter verschoben wird oder wie mein Hackbrettspiel schlussendlich im Radio landet.

Hättest du dir einen Sieg erwartet?

Als ich gemeinsam mit meiner Familie den Steiermarkhof in Graz betrat, war ich ziemlich angespannt und war der Meinung, dass alle anderen so gut vorbereitet sind und viel besser spielen würden. Ich dachte mir dann einfach, dass ich dieses Projekt  jetzt einfach durchziehen muss und egal was passiert, diese Erfahrung konnte mir keiner mehr wegnehmen. Schlussendlich ging dann das Finale für mich gut aus und freute mich, gemeinsam mit Peter Baumann sehr, uns als Siegerin und Sieger des Steirischen Hackbrettwettbewerbs 2016 zu nennen. 

Was möchtest du zukünftigen TeilnehmerInnen mit auf den Weg geben?

Der Steirische Hackbrettwettbewerb ist ein einmaliges Erlebnis, mit begabten Musikerinnen und Musikern aus der ganzen Steiermark. Durch den Wettbewerb habe ich viele Eindrücke bekommen und bemerkt, welche Möglichkeiten es am Hackbrett gibt, wer in der Steiermark ebenfalls Hackbrett erlernt und wurde noch motivierter das Hackbrett weiterhin zu spielen.

Ich wünsche den zukünftigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für den weiteren Lebensweg alles Gute, Gesundheit und viel Spaß beim Musizieren auf eurem Hackbrett.